Dienstag, 26. Februar 2013

eierstöcke für den herrn!


liebe " lebenschützende"  männer, allen voran, lieber heinz hürzeler

auch wenn:

- der anfang neu erfunden wurde
- ihr euch macht durch worte erteilt
- ihr über land und erbe verfügt,
- euer heldenblut geheiligt und verkündet wurde,
- maria zum eigenen abklatsch verkam und nur der ursupation zudienen darf, 
- bärtige alte männer ihre söhne opfern
- frauen&mädchen unterjocht, gedemütigt und getötet werden
- unser schoss gezähmt und geächtet wird
- ihr richter und henker, könig, politiker, gynäkologen, unterschriftensammler, und prediger seid...

wir frauen erinnern uns noch ganz vage daran, wie wir unsere bäuche vor lachen hielten und mit baubo grinsten. während ihr dem rätsel der zeugung nur langsam auf die schliche kamt.
viel weiter sind wir nicht.
ihr grämt euch noch immer, über machtlosigkeit und unverschämte weiber.
das heldenblut scheint langsam seine sinnhaftigkeit zu verlieren.

darum ein vorschlag zur güte. nehmt bitte: monatliches bluten samt bauchkrämpfe, eileiterschwangerschaft, gebärmutterhalskrebs, geburtskomplikationen, wochenbett, vergewaltigung, unterjochung, abänderung, menopause und anderes mehr und trollt euch samt überbevölkerung, hunger und BIP in die labore und forschungszentren und verschafft euch endlich zugang zur macht.

ansonsten: dürft ihr weiterhin was zur zeugung beitragen, klappe halten und weiter beten.

http://ifindmyselfamother.files.wordpress.com/2008/11/willendorf-large.jpg

denn: die fristenlösung ist das mindeste. punkt.





Samstag, 9. Februar 2013

zozza

eines tages im herbst war sie da.
einer der wenigen busse, die ausserhalb der saison hierher fuhren, hatte sie am nordöstlichsten punkt sardiniens abgesetzt.
angekommen, auf capo testa.
einer halbinsel, die sich mit einem winzigen dorf, der aussicht auf korsika, einem leuchtturm, einem schiffswrack, einem hotel mit bungalows und vorallem mit dem valle della luna schmückte.
drei grössere und unzählige kleine täler:  vom wasser geformte mondlandschaften, die sich zum meer hin öffnen.
in der hochsaison regelmässig von freizeitüberlebenden heimgesucht.

zuhause hiess sie anders.
hier war ihr der bürgerliche namen schon am ersten tag abhanden gekommen.
"zozza! " riefen sie ihr hinterher.
schmutzfink.
nicht etwa, weil sie den, über den sommer, angehäuften abfall zusammentrug und nach und nach über die strada romana an den hafen von santa teresa schleppte.
sie war jung. eigensinnig. und ohne geld oder festen wohnsitz.
ein kräftiger hund wich kaum von ihrer seite.
eine, die ihr elternhaus, ihre heimat  zurückliess.
es sprach sich schnell herum. sie sei schweizerin und mannlos.
disgraziata.
leuchtendes meer in ihren augen, die haare wild und rot.
die männer im dorf klimperten  mit kleingeld, wenn sie vorüberging, erst grinsend, dann fluchend.
wer nicht dazugehören will, ist mittendrin. schutzlos.
sie blieb. trotzdem.