Montag, 17. Dezember 2012

intermezzo. vorweihnachtliches.



eines tages, kurz vor weihnachten kam ein freizeit-krishna ins valle. zozza kam gerade mit frischem salz und rosmarin vom berg herunter, richtung terza valle. da stand er am eingangsfelsen.
eigenartiger vogel, lispelte mit mailänderakzent und wollte partout nicht die hand zur begrüssung geben.
zozza stand mit ausgestreckter leerer hand da, staunte und liess ihn stehen.
er folgte ihr. plapperte ununterbrochen. ungeniert trat er in ihre höhle, sah sich neugierig um. dann begutachtete er argwönisch den hund: "ma, sta'cania, è vegetariana?" "
zozza war verblüfft, sprachlos. einzig der metzger brachte dem tier etwas sympatie entgegen, sodass zozza zweimal wöchentlich im dorf fleisch und knochenabfälle mitnehmen durfte. " ma pensa-te!"
auf dem markt um gemüseabfälle betteln, nein, sie kannte die marktfahrer schon.
des krishnas schimpftirade samt vortrag über aasfresser und karma zog sich kompliziert in die länge. zozza lachte bloss leise.

tage später bot sich gelegenheit zu antworten:
wie immer, frühmorgens um halbsechs, hüpfte der mann chantend in hörweite herum. zozza hatte schlecht geschlafen, ihre nieren schmerzten seit zwei-drei tagen. " hare krishna, krishna krishna , hare, hare" zozza rief nach dem tier: "...gang go luege!" das reichte. die hündin rannte in richtung morgensänger, bellend.
krishna verlor die fassung und abends war er weg: unterwegs nach mailand. er war bankangestellter.

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