eines tages im herbst war sie da.
einer der wenigen busse, die
ausserhalb der saison hierher fuhren, hatte sie am nordöstlichsten
punkt sardiniens abgesetzt.
angekommen, auf capo testa.
einer halbinsel, die sich mit einem winzigen dorf, der
aussicht auf korsika, einem leuchtturm, einem schiffswrack, einem hotel
mit bungalows und vorallem mit dem valle della luna schmückte.
drei
grössere und unzählige kleine täler: vom
wasser geformte mondlandschaften, die sich zum meer hin öffnen.
in der hochsaison regelmässig von freizeitüberlebenden heimgesucht.
zuhause
hiess sie anders.
hier war ihr der bürgerliche namen schon am
ersten tag abhanden gekommen.
"zozza! " riefen sie ihr hinterher.
schmutzfink.
nicht etwa, weil sie den, über den sommer,
angehäuften abfall zusammentrug und nach und nach über die
strada romana an den hafen von santa teresa schleppte.
sie war jung. eigensinnig. und ohne geld oder festen
wohnsitz.
ein kräftiger hund wich kaum von ihrer seite.
eine, die ihr elternhaus, ihre heimat
zurückliess.
es sprach sich schnell herum. sie sei schweizerin und
mannlos.
disgraziata.
leuchtendes meer in ihren augen, die
haare wild und rot.
die männer im dorf klimperten mit kleingeld, wenn sie vorüberging, erst grinsend, dann fluchend.
wer nicht dazugehören will, ist mittendrin. schutzlos.
sie blieb. trotzdem.
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